Deutsche Autos bewegen die Welt. Sie sind zuverlässig, wertbeständig und gelten nicht selten als Statussymbol. Doch während der Rest der Welt verstärkt die Mobilitätswende einleitet, sitzt Deutschland auf dem Beifahrersitz. Warum das führende Autoland bisher den Trend verschläft und welche Rolle dabei das lückenhafte Carsharing-Gesetz von Alexander Dobrindt spielt, möchte ich gerne erläutern.

Status Quo: Deutschland bleibt auch 2017 Autoland

In Deutschland werden auch in diesem Jahr die meisten Wege mit dem Auto zurück­gelegt:  Gut 80 Prozent des gesamten Verkehrsaufwandes gehen auf den Individualverkehr mit dem Auto zurück. Die Behörden registrierten im vergangenen Jahr 3,4 Millionen neue Zulassungen – 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr und laut Statistischem Bundesamt ist die durchschnittliche PKW-Dichte auf einem neuen Höchststand: 548 PKW je 1.000 Einwohner.

Gleichzeitig stehen die etwa 40 Millionen zugelassenen Autos im Durchschnitt 23 Stunden am Tag still. Viel Blech, das besser genutzt werden könnte und das damit enormes ungenutztes Potenzial bietet. Denn Studien belegen, dass durch eine effizientere Auslastung der bestehenden Ressourcen praktisch über Nacht und ohne Infrastrukturkosten Millionen konventioneller PKW eingespart werden könnten.

Die Lösung: Mobilitätswende durch Mobility-as-a-Service Modell

Getaway setzt genau hier an und ermöglicht erstmals, Privatautos spontan, versichert und nur über das eigene Smartphone untereinander verleihen zu können.

Über unsere Plattform bringen wir Mobilitätsbedarf und Autobesitzer reibungslos zusammen. Als erster Anbieter setzen wir dabei konsequent auf innovative inCar-Technologien und einfachste, digitale Abläufe für Autobesitzer und -nutzer. Als Plattform übernehmen wir dabei alle Verwaltungsaufgaben wie Abrechnungen, Tankvorgänge und Schadensprozesse. Gleichzeitig kann der Autobesitzer damit nebenbei und ohne Aufwand bis zu 100 Euro und mehr pro Woche verdienen.

Wir haben gegenüber den bereits etablierten Anbietern den Vorteil, ausschließlich bestehende Ressourcen zu nutzen und damit markenübergreifend und frei von Geschäftsgebietsgrenzen agieren zu können. Gleichzeitig kann Getaway Dank Einsatz modernster Technologien auf das verliehene Auto Acht geben. Plattformen wie Getaway helfen so, den Zugang zur Mobilität nachhaltig zu demokratisieren und ermöglichen es privaten Autobesitzern, die Mobilitätswende aktiv mitzugestalten und davon zu profitieren – leider bisher ohne gesetzliche Unterstützung. Rückendeckung bekommen bisher lediglich die großen Carsharing-Direktanbieter, die nicht nur zusätzliche Flotten auf die ohnehin vollen Straßen fluten, sondern zusätzlich das Abhängigkeitsverhältnis vom autolosen Nutzer zum Anbieter verschärfen.

Warum das aktuelle Carsharing-Gesetz von Alexander Dobrindt Millionen privater Autobesitzer ignoriert und seine Chancen verpasst

Was gut für das Carsharing ist, ist auch gut für die Umwelt. Mit diesem Kalkül ist das im Frühjahr verabschiedete Carsharing-Gesetz zum 1. September 2017 in Kraft getreten. Es vereinfacht gewerblichen Carsharing-Autos Sonderprivilegien einzuräumen. Vorzüge, wie etwa exklusive Stellflächen oder die Befreiung von Parkgebühren, sollen das Geschäft mit dem geteilten Auto für die großen Anbieter lukrativer werden lassen.

Jedoch lassen sich dem neuen Gesetz keine Lösungsansätze und Anreize entnehmen, welche die effizientere Nutzung des bereits vorhandenen Fahrzeugbestands fördern. Das Gesetz verpasst durch den bewussten Ausschluss von Millionen privater Autobesitzer gewaltige Potenziale.

Nicht nur in der Tragweite, einen nachhaltigen Beitrag zur Mobilitätswende leisten zu können, ist die Privat-zu-Privat Autovermietung den gewerblichen Angeboten überlegen. Im Gegensatz zu professionellen Flottenbetreibern, die durch die Bereitstellung zusätzlicher Autos zunächst für eine Mehrbelastung des Parkdrucks sorgen, setzt man bei Getaway ausschließlich auf bereits bestehende PKW. Auch finanziell lohnt es sich für die Kommunen, genauer hinzuschauen. Die Potentiale aus privatem Carsharing lassen sich gänzlich ohne Investitionen in zusätzliche Infrastrukturen, wie dem Bau und Erhalt von teuren Carsharing-Stationen, nutzen und gleichzeitig verbleibt der Großteil aller Einnahmen bei den Autobesitzern vor Ort. Bei fortschreitender Konzentration der Angebote auf wenige Anbieter ist auch gesellschaftlicher Vorausblick gefordert.

Von der neuen Bundesregierung erhoffen wir uns umfangreiche Maßnahmen, die über Lippenbekenntnisse hinausgehen und die Millionen Autobesitzer in Deutschland nicht länger ignorieren.

 

INSIDE ist das Magazin des Bundesverbandes Deutsche Startups e.V. (Startup-Verband). Der Startup-Verband ist Repräsentant und Stimme der Startups in Deutschland und engagiert sich für gründerfreundliche Rahmenbedingungen. Im Dialog mit Entscheidungsträgern in der Politik erarbeitet er Vorschläge, die eine Kultur der Selbstständigkeit fördern und die Hürden für Unternehmensgründungen senken. Der Startup-Verband wirbt für innovatives Unternehmertum und trägt die Startup-Mentalität in die Gesellschaft. Als Netzwerk verbindet er Gründer, Startups und deren Freunde miteinander.

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