Von Jeanette Reichelt, Mit-Koordinatorin der German China Week

 

Vom 17. bis zum 24. November 2018 werden wir im Rahmen der German China Week zum ersten mal eine Reise in das chinesische Startup-Ökosystem unternehmen. Im Vorfeld stellen wir euch das Reich der Mitte einmal genauer vor und zeigen, warum sich eine Reise nach China unbedingt lohnt: Diesmal stellt euch Jeanette das Silicon Valley der Hardware – Shenzhen – vor.

 

„Die ganze Stadt ist ein Startup“, das sagt der Programmdirektor des erfolgreichen HAXAccelerator über Shenzhen. Und das Wachstum der Stadt lässt sich tatsächlich mit einem Startup vergleichen: In weniger als drei Jahrzehnten ist aus einem verschlafenen Fischerdorf eine Millionenstadt geworden, die große Unternehmen, aber auch Startups geradezu magisch anzieht.

 

Von der „Werkbank der Welt“ zur Hightech-Metropole

Die Stadt im Süden Chinas ist eigentlich ein riesiges Industriegebiet, in dem sich kilometerweit Lagerhalle an Lagerhalle reiht. Shenzhen wird auch das „Silicon Valley der Hardware“ genannt und diesen Status hat sich Shenzhen in nur einer Generation erkämpft. Mit der Öffnungspolitik Chinas Ende der 80er Jahre wurde das kleine Fischerdorf zu einem Versuchslabor für kapitalistische Experimente erklärt und zog schnell Fabriken und Fertigungsstätten für die Textilindustrie, Spielzeug, Schuhe und vieles mehr an. WanderarbeiterInnen aus ganz China kamen nach Shenzhen, die Stadt wuchs – heute liegt die Einwohnerzahl bei rund 12 Millionen Menschen.

In den letzten Jahren kamen immer mehr Elektronikhersteller nach Shenzhen und veränderten die Stadt weiter. Firmen wie Foxconn, Huawei, ZTE und Tencent ließen sich in der Stadt nieder. Heute ist in Shenzhen die größte Ansammlung an Elektronikmärkten weltweit zu finden. In der Huaqiang Road beispielsweise reihen sich riesige Gebäude aneinander, in denen sich auf bis zu 20 Stockwerken alles vom Kupferkabel bis zur fertigen Drohne findet.

 

Ein Paradies für TüftlerInnen und ErfinderInnen

Was Shenzhen aber vor allem auszeichnet sind die vielen hunderttausenden kleinen Firmen und Startups, die sich in der Stadt tummeln. Sie entwickeln neue Produkte und finden in den Elektronikmärkten schnell genau die Teile, die sie für ihre Erfindung brauchen. Das ist ein Vorteil, der so kaum in einer anderen Stadt zu finden ist.

Ein weiterer Vorteil ist das innovative Netzwerk. In der Stadt finden sich unheimlich viele IngenieurInnen, EntwicklerInnen, ElektronikerInnen und ProgrammiererInnen, die daran arbeiten das nächste iPhone oder das Auto der Zukunft zu bauen. Bei Problemen hilft man sich gegenseitig.

Wer eine Idee hat und sofort anfangen möchte zu tüfteln und zu bauen, der ist in Shenzhen auf jeden Fall am richtigen Ort. Große Acceleratoren wie HAX unterstützen die Startups dabei ihre Produkte schnell marktreif zu machen und tragen so dazu bei, dass Shenzhen im Prinzip eine riesengroße Werkstatt ist.

 

Bei der ersten German China Week erhalten vom 17. bis zum 24. November ausgewählte Startups, weitere Vertreter des deutschen Startup Ökosystems, etablierte Unternehmen und Politiker die Möglichkeit, eine intensive Woche in China zu erleben. Das German China Week-Programm umfasst eine Vielzahl informativer Treffen mit hochkarätigen Startups, den innovativsten Unternehmen und Venture Capitalists und ermöglicht einen breiten Einblick in die Entwicklung des chinesischen Startup-Ökosystems. Zur Anmeldung für die German China Week geht’s hier!

 

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