Von Julian Knorr, ONESTOPTRANSFORMATION AG

Spätestens seit dem Start der Corona Krise steht die Gesellschaft vor einer klaren Erkenntnis: Stehenbleiben und am Status quo festhalten funktioniert nicht mehr. Veränderung ist allgegenwärtig, einschneidend und schonungslos. Insbesondere im Hinblick auf die Digitalisierung legte das Jahr 2020 deutliche Defizite in deutschen Unternehmen offen. Es besteht ein klarer Nachholbedarf. Dabei geht es weniger um kurzfristige Maßnahmen, sondern vielmehr um ein langfristiges Umdenken in Richtung einer kontinuierlichen Wahrnehmung jeglicher Veränderungen. Die Antwort auf die Frage nach dem „Wie?“ liegt im Ausbau eines digitalen Mindsets basierend auf sechs personenbezogenen Mindset-Ausprägungen begründet. Doch welche Relevanz haben die Potentiale des digitalen Mindsets aus der unternehmerischen und ökonomischen Perspektive? Einen umfassenden Einblick in diese Thematik bietet die aktuelle Studie (>> hier geht es zur Studie) von ONESTOPTRANSFORMATION im Rahmen einer branchendifferenzierten Untersuchung.

Wie digitales Mindset die unternehmerische Wertschöpfung beeinflusst

Die Ergebnisse der Studie sprechen für sich: Das digitale Mindset ist kein „nice to have“, sondern ein erfolgskritischer Faktor für die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen. Insbesondere die beiden Mindset-Ausprägungen Offenheit & Agilität und Proaktivität & unternehmerische Handlungsorientierung haben einen starken, positiven Einfluss auf den Unternehmenserfolg. So belaufen sich die zusätzlichen Wertschöpfungspotentiale pro Mindset-Dimension in einem Zeitraum von 8 Jahren für den deutschen Mittelstand auf 5,44 Mrd. € für die Mindset-Dimension Offenheit & Agilität und auf 6,80 Mrd. € für Proaktivität & unternehmerische Handlungsorientierung. Darüber hinaus impliziert eine zunehmende Ausprägung beider Mindset-Dimensionen eine erhöhte Bereitschaft seitens der Unternehmen, neue digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Digitales Mindset und Mitarbeiter – ein bedeutsamer Zusammenhang

Laut Ergebnissen der Studie steht das digitale Mindset nicht nur in einer positiven Wechselwirkung mit Wertschöpfung, sondern auch mit der Beschäftigungsentwicklung und damit einem Indikator für Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit der Unternehmen. Daran anschließend erhöht das digitale Mindset die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter signifikant. Besonders stark erweisen sich in diesem Zusammenhang die Potentiale der beiden Mindset-Dimensionen Kreativität & Gestaltungsmotivation und Offener Umgang mit Scheitern. So wird bei einer zunehmenden Ausprägung der Mindset-Dimensionen, eine 20 prozentige Steigerung der Arbeitszufriedenheit erwartet.

Der Weg zur Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit

Ausgehend von der Relevanz und Notwendigkeit eines digitalen Mindsets, fragt man sich: Wie kann die Belegschaft, einzelne Teams oder ganze Organisationseinheiten, für die neuen erfolgskritischen Aufgaben ausgerichtet werden? Wo stehen die Mitarbeiter und wie können sie optimal für die digitale Welt befähigt werden? Die Antwort liegt in der Disziplin des Lernens begründet. Allerdings steht das neue Verständnis vom Lernen im Kontrast zu bisher traditionellen Ansätzen. Im Gegensatz zum etablierten Gießkannenprinzip muss das Lernen der Zukunft in Form einer personalisierten Weiterentwicklung vollzogen werden. Angefangen mit einer präzisen Standortanalyse des digitalen Mindsets der Mitarbeiter sind maßgeschneiderte Lernpfade elementar. Dabei steht Flexibilität im Sinne eines orts- und zeitunabhängigen Lernens im Vordergrund. Voraussetzung hierfür ist eine optimale Integration der Lerninhalte in den Alltag des Lernenden. Die kontinuierliche Aufnahme von vielen kurzen Lerninhalten im Rahmen eines Micro-Learning Ansatzes erweist sich an dieser Stelle als besonders zielführend (>> weitere Hintergründe über Micro-Learning). Mit diesen Impulsen lässt sich nun auch zum Beispiel jegliche S-Bahn Fahrt ganz anders nutzen.

Richtet man die Perspektive erneut auf die Corona Krise steht man nun vor der Wahl, ob man von Defiziten spricht oder eher in Chancen und Potentialen denkt. Denn genau in dieser gefühlten Orientierungslosigkeit findet sich heute die einzigartige Möglichkeit, der Zukunft endlich mit dem richtigen Kurs entgegenzutreten und anfangen umzudenken.

Über die Autoren der Studie

Autoren: Dr. Markus Bredendiek, Julian Knorr, Herausgeber: ONESTOPTRANSFORMATION AG, 2020

Link zur Studie: https://www.onestoptransformation.com/studie-digitales-mindset

Kontakt bei Rückfragen: Julian Knorr (E-Mail: julian@onestoptransformation.com oder LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/julian-knorr/)

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