Studien zeigen, dass die Einführung von KI-Tools Unternehmen dabei hilft, ihren Umsatz zu steigern und das Kundenerlebnis zu verbessern, indem viele manuelle Aufgaben automatisiert und Mitarbeitende für sinnvollere Aufgaben entlastet werden. Dies gilt auch für die Umsetzung von Content-Strategien. Doch welche Möglichkeiten bieten KI-Tools, auch in kleineren Teams Großes zu leisten?

Generative Künstliche Intelligenz wird die Art und Weise verändern, wie wir leben, arbeiten und miteinander umgehen. Ihre Einführung ist mit der Disruption gleichzusetzen, die die Menschheit mit der Industriellen Revolution im 18. Jahrhundert oder der Computertechnik im 19. Jahrhundert erlebte.

KI ist nicht die Zukunft, sondern jetzt schon da und ihre Entwicklung schreitet schnell voran. Zum Vergleich: Das Internet brauchte vier Jahre, um 100 Millionen Nutzer zu erreichen. ChatGPT brauchte zwei Monate. Aufbauend auf Entwicklungen im maschinellen Lernen sind diese Large Language Models, die generative Künstliche Intelligenz ermöglichen, Denkmaschinen, die jeden Tag intelligenter werden.

Im epischen Kampf zwischen David und Goliath bildet die KI die Schleuder. Startups sind mithilfe von KI so wettbewerbsfähig wie nie zuvor und können mit Großunternehmen mithalten. Umfangreiche Teams und Budgets sind nicht mehr vonnöten, um Kundinnen und Kunden anzuziehen.

Eine aktuelle IBM-Umfrage zeigt, dass 77 Prozent der Unternehmen KI derzeit in gewissem Umfang Beachtung schenken: 35 Prozent setzen KI bereits in ihren Unternehmen ein und 42 Prozent) probieren aus, wie sie KI in ihre Arbeitsabläufe integrieren können.

KI ist nützlich, um effizientes und produktives Arbeiten anzukurbeln. Deutsche Fachkräfte, die im Marketing, Vertrieb oder Kundenservice arbeiten, sehen den größten Vorteil von Generative-AI-Tools darin, dass diese ihnen manuelle Aufgaben abnehmen (89 Prozent) und sie dadurch mehr Freiraum für wichtige Aspekte ihrer Arbeit haben (84 Prozent).

Darüber hinaus sehen die Befragten vor allem Vorteile in puncto Datenmanagement: Acht von zehn (84 Prozent) geben an, dass KI-Tools dabei helfen, Erkenntnisse aus Daten zu ziehen, die sie sonst nicht finden würden (HubSpot-Blog-Studie, The State of AI 2023).

Der Wert von KI steht in vielen Geschäftsbereichen, insbesondere im Marketing, außer Frage. Angesichts der hohen Nachfrage nach agilen, qualitativ hochwertigen Inhalten nutzen immer mehr Teams die Leistungsfähigkeit von KI, um ihre Content-Marketing-Strategie zu planen und auszuführen.

Es folgt ein Überblick über fünf spezifische Anwendungsbereiche, in denen Startups den Einsatz von KI maximieren können, um eine effektive Content-Strategie zu entwickeln.

  • Content-Recherche und Ideenfindung
  • Blogging
  • Bilderstellung
  • E-Mail-Marketing
  • Social Media

Jedem Bereich sind Tool-Tipps zugeordnet. Die Tools sind nicht nach Leistung, Preis oder Funktionsumfang geordnet, sondern sollen nur einen ersten Anhaltspunkt bieten.

1. Content-Recherche und Ideenfindung

Für die Content-Recherche können generative KI-Tools eine große Unterstützung sein. Anwendungen erleichtern beispielsweise die Keyword-Recherche oder helfen dabei, Keywords zu sinnvollen Themen-Clustern zu bündeln. Für Letzteres können Teams Tools verwenden, um erst einmal Cluster zu erstellen oder um bereits vorgegebene Cluster in die Tools zu kopieren.

Suchen Startups nach neuen Content-Ideen, kann generative KI den Ideenfindungsprozess in Gang bringen. Durch gelungene Prompts erhalten Teams gute Denkanstöße:

Hier einige Tools zur Content-Recherche:

Moz’s Keyword Explorer:  KI-gestütztes Keyword-Recherche-Tool für SEO

SEMrush: KI-gestütztes SEO-Analysetool 

Google’s Natural Language Processing tool: Identifiziert die allgemeine Stimmung und die behandelten Themen von Inhalten

2. Blogging

Sind Lücken im Content gefunden, kann KI ansprechende, grammatikalisch korrekte Blog-Beiträge erstellen, die für Suchmaschinen optimiert sind. Dies ist besonders hilfreich für kleinere Startups, die relevante Inhalte veröffentlichen müssen, um die digitale Präsenz ihrer Marke aufzubauen, aber nicht über die notwendigen Ressourcen verfügen, um ein Redaktionsteam einzustellen. 

Teams, die mit großen Mengen an Inhalten und Daten umgehen, können von KI-gestützter Unterstützung profitieren. Diese Tools sind zwar kein Ersatz für das menschliche Schreiben, können aber Content-Workflows rationalisieren.

Dass KI-basierte Content-Tools qualitativ hochwertige Texte fix und fertig im Sprech einer Marke liefern, ist allerdings (noch) ein Wunschtraum. Auch wenn Marketing-Verantwortliche Anweisungen (Prompts) noch so präzise formulieren, müssen sie bei den generierten Inhalten selbst aktiv werden.

KI-Tools sind hilfreich für das Einkürzen oder Erweitern von Texten, für das Umschreiben in andere Tonalitäten (zum Beispiel von förmlich zu lässig) oder gar in andere Texttypen (vom Blogartikel in einen Social-Media-Post oder eine Produktbeschreibung).

Obwohl die KI Marketing- und Content-Verantwortlichen nicht die Arbeit der Produktion von hochwertigem Content vollständig abnimmt, unterstützt sie doch als eine Art kreative Intelligenz bei der Konzeptentwicklung, Recherche und Umsetzung.

Hier sind einige Tools, die Startups für KI-Blogging ausprobieren sollten:

ChatGPT: Content-Generator für Text, Bilder und andere relevante Inhalte

Content-Generator von HubSpot: Erstellt KI-gestützten Content direkt in HubSpot

Content Generator von copy.ai: Erstellt Inhalte aus vordefinierten Vorlagen

Neuroflash: Umfassender KI-Text-Generator aus Deutschland, der über 100 Texttypen anbietetJasper: KI-Content-Generator, der Teams hilft, kreative Blockaden zu überwinden und originelle Inhalte zu erstellen

3. Bilderstellung

KI-basierte Bildgeneratoren können sich für Startups als hilfreich erweisen, die keine Fachleute für Grafikdesign haben oder nur über begrenzte Bildressourcen verfügen. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz können Teams agile Inhalte erstellen, ohne Bildbibliotheken nach verwendbaren Fotos durchsuchen zu müssen, wodurch sie wertvolle Zeit sparen. 

Allerdings sollten sich Startups im Klaren darüber sein, dass die Nutzung von Bildern, die mit KI erstellt wurden, gegebenenfalls Urheberrechte verletzen könnte. Die Rechtslage dazu ist noch unklar. Als Inspirationsquelle sind die KI-Bildgeneratoren auf alle Fälle geeignet. 

Einige Tools für die Erstellung von KI-Bildern sind:

DALL-E2: Erstellt realistisch aussehende Bilder sowie Produktdesigns oder Illustrationen auf der Grundlage vorhandener Bilder und unter Verwendung von Prompts.

Midjourney: Beliebter KI-Bild-Generator, der nach einem Prompt bis zu vier fertige Bildvorschläge liefert

Night Cafe: Erzeugt Originalgrafiken mit einem ausgeklügelten Algorithmus; ideal für Teams mit komplexeren Bildanforderungen

Photosonic: Erzeugt Bilder aus Eingabeaufforderungen sowie aus vorhandenen Bildern

Fotor GOArt: Erstellt NFT-Kunst aus Vorlagen und vorhandenen Bildern

4. E-Mail-Marketing

Mit E-Mail-Marketing können Startups sowohl Leads generieren als auch bestehende Kundinnen und Kunden erreichen. Der effektive Einsatz erfordert jedoch eine ausgeklügelte Strategie und viel Planung. KI-Tools können E-Mail-Marketingkampagnen optimieren, indem sie sicherstellen, dass E-Mails zum bestmöglichen Zeitpunkt an Kundinnen und Kunden versendet werden, wodurch sich wiederum die Öffnungsraten erhöhen. Einige Tools personalisieren E-Mails auch weiter mit Betreffzeilen, Backlinks, Produktvorschlägen und mehr.

Hier sind einige KI-gestützte E-Mail-Marketing-Tools:

Seventh Sense: Passt die Versandzeit basierend auf Kundendaten an, um die Zustellbarkeit zu erhöhen und die Absenderbewertung zu verbessern

Smartwriter.ai: Automatisiert die E-Mail-Reichweite und personalisiert Nachrichten mit benutzerdefinierten Betreffzeilen, bietet die Erstellung von Shopify-Produktbeschreibungen, die Generierung von Backlinks und personalisierte Kalt-E-Mail-Reichweite

MarketMuse: nutzt umfassende KI-Forschung, um Long-form-Content für E-Mails, Marketingtexte, Website-Seiten und Artikel zu erstellen

5. Social Media

Marketing-Teams können KI-Tools nutzen, um Social-Media-Inhalte auf verschiedenen Plattformen zu erstellen und Werbekampagnen zu launchen. Einige Tools bieten auch je nach Hilfestellung beim Finden von geeigneten Influencern.  

Hier sind einige KI-gestützte Social-Media-Tools:

Smartly.io: Plant, testet und veröffentlicht Strategien für Werbekampagnen, um Zielgruppen zum Beispiel über Facebook, Instagram, Snapchat oder Pinterest anzusprechen

Emplifi.io: Verwaltet mehrere Social-Media-Profile von einer einzigen Plattform aus; trackt, überprüft und monitort auch Influencer

Wird KI menschliche Content-Marketing-Profis ersetzen?

Auch wenn die Vorteile von generativer KI im Content-Marketing vielfältig sind, ist eine mögliche Skepsis gegenüber dem Einsatz von KI verständlich – auf Unternehmens- sowie Mitarbeiterebene. Die Einbindung von KI in Arbeitsabläufe mag entmutigend oder sogar kontraintuitiv erscheinen, insbesondere bei hochkreativen Aufgaben wie Content-Erstellung und -Design.

Im Zusammenhang mit der Erstellung von Inhalten bieten KI-Marketing-Tools Marketingfachleuten zwar die Möglichkeit, effektive, agile Kampagnen durchzuführen, aber kein Team kann ohne Menschen an der Spitze funktionieren. Menschliche Kreativität und Intelligenz bleiben wertvoll, zumal die eigene gelebte Erfahrung etwas ist, das eine Maschine niemals wirklich ersetzen kann. 

KI basiert auf natürlichen Sprachmodellen und Content-Impulsen. Obwohl sie hervorragende Arbeit bei der Erstellung von Inhalten leisten kann, gibt es auch Bedenken bezüglich ihrer Voreingenommenheit. Die Qualität des Outputs von KI-gestützten Inhalten kann aufgrund von eingeschränktem Quellmaterial während des Trainings oder gar böswilligen Impulsen beeinträchtigt werden. Um diese Probleme zu vermeiden, verfügen viele Sprachanwendungen und -modelle über integrierte Content-Filter, um den Einsatz bestimmter Begriffe zu verhindern. Mitarbeitende in Startups sind als Qualitätsinstanz unerlässlich. Sie stellen sicher, dass KI-gestützte Inhalte inklusiv und durchdacht sind.

Fazit:

Mit den richtigen Tools können Startups die Vorteile nutzen, die KI bietet. Nicht um menschliches Talent zu ersetzen, sondern um vielmehr Platz für wichtige Aufgaben und geschäftskritische Funktionen zu schaffen. Die Folgen: eine höhere Produktivität und Effizienz im Team sowie eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit und mehr Wachstumspotenzial.

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Janina Jechorek | jjechorek@hubspot.com | LinkedIn

Janina Jechorek ist Senior Marketing Managerin beim CRM-Plattform Anbieter HubSpot. Dort verantwortet sie im Marketingteam für die DACH-Region Co-Marketing-Kampagnen mit Partnern wie LinkedIn oder Google. Zudem leitet sie ein Team von Hosts beim deutschsprachigen HubSpot-Podcast „Listen & Grow“ und interviewt selbst interessante Personen zu diversen Marketing-Themen.

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